Keile, Friends & Co

Am 2. Juli 2021 trafen wir uns abends zur regionalen Fortbildung der Thüringer JDAV bei Oma Eichler in der Fränkischen Schweiz. Ziel der Fortbildung war ein Einblick in die Welt der mobilen Absicherung zu bekommen.

Unser Guru konnte aufgrund eines vermeintlichen Corona-Kontakts erst am Samstagvormittag eintreffen. Also packten wir an diesem ersten Abend alle unsere mitgebrachten Keile, Friends und Schlingen auf einen Tisch und sammelten unser Wissen zusammen, um einen ersten Überblick über das Thema zu gewinnen.

Ob das hält?

Als unser Keilmeister dann am nächsten Vormittag eintraf ging es nach kurzem Hallo direkt an den Felsen, wo wir nochmals eine Übersicht über das Material bekamen. Aber den Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln lernt man nicht durch zuhören. Deshalb bekam jeder eine Handvoll Keile, Schlingen und Friends, um sie am Felsen zu platzieren. Nachdem wir sehr viel Material im Felsen untergebracht hatten, gingen wir von Placement zu Placement und bewerteten jede potenzielle Sicherung hinsichtlich ihrer Tauglichkeit und möglicher Verbesserungen. Die Placements wurden prinzipiell in drei Güteklassen eingeteilt: Bohrhaken, Passt schon und Mental. Der nächste Schritt beim Erlernen der hohen Absicherungskunst ist das Belasten der Placements. Dafür legten wir wieder in Bodennähe unsere Friends, Keile und Schlingen und belasteten sie vorsichtig. Danach wurde es „ernst“. Wir kletterten im Top-Rope und versuchten die Route mit möglichst vielen „Bohrhaken“ (also Placements mit Bohrhaken-Qualität) auszustatten. Dann wechselten wir und der nächste holte die Placements wieder aus dem Felsen. Im Anschluss gab es ein Feedback, was die Absicherungen gebracht hätten. Mit der Zeit bekamen wir einen immer besseren Eindruck, welche Placements „Bohrhaken“ waren und wo man die passenden Stellen am Fels findet. Zwischendurch gab es auch die Möglichkeit einen Riss mal ein paar Meter technisch zu klettern. Das heißt, keine Hände berühren den Fels, sondern nur Friends und Keile. Dabei stärkten wir mehr und mehr das Vertrauen in die mobile Absicherung. Nach etlichen Placements neigte der Tag sich dem Ende und wir fuhren in den nächsten Ort, um in einem freundlichen Restaurant unser Abendessen einzunehmen. Man bemerke hierbei den großen Luxus dieser JDAV-Fortbildung! Abends spielten wir noch ein paar Kartenspiele und legten uns schlafen.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Mobile_Route.jpg
Mit so vielen mobilen Zwischensicherungen sind selbst die 6er in Franken top abgesichert 😉

Der Sonntag brachte erneut herrliches Wetter. Wir bauten unsere Zelte ab, frühstückten gemeinsam und fuhren erneut zum Fels, um unsere Erfahrungen mit mobilen Sicherungsmitteln weiter auszubauen. Dabei gingen wir, immer noch hintersichert, mehr und mehr zum Vorsteigen über. Außerdem konnten wir auch mal in ein Placement reinspringen und auch unsichere Absicherungen belasten, um unsere Einschätzungsfähigkeiten zu verbessern.

Von Placement zu Placement ist auch das technische Klettern anstrengend.

Zum Abschluss der Fortbildung gab es gemäß unseres Corona-Plans eine gemeinsame Schnelltestungsrunde und das obligatorische Feedback. Alles in allem war es eine sehr gelungene Fortbildung zu Keilen, Friends & Co auf der wir weiter aufbauen können.